Nadine Krause erzielte sieben Tore bei der deutschen
Niederlage gegen Rumänien
München/Lemgo - Die kleinen Fortschritte lösen bei
Bundestrainer Ekke Hoffmann große Freude aus. Vier Wochen vor
dem Auftaktspiel bei der Handball-Europameisterschaft der
Frauen in Dänemark gegen Weltmeister Russland entwickelt sich
die deutsche Nationalmannschaft zu einem homogenen Team.
Beim Nationenturnier in Greven, Minden und Lemgo belegte
die Auswahl des Deutschen Handball- Bundes (DHB) mit zwei
Siegen und dem abschließenden 23:26 am Sonntag gegen
Gesamtgewinner Rumänien den zweiten Platz.
"Wir können jetzt zwei Abwehrsysteme spielen, der
erweiterte Tempogegenstoß hat sich verbessert, und es hat
durch die Wechsel keinen starken Einbruch gegeben", freute
sich Hoffmann.
Testspiele "psychologisch wichtig"
Die Fortschritte der DHB-Equipe zeigten sich beim - wenn
auch wenig aussagekräftigen - 21:12 gegen das deutsche B-Team,
das den vierten Platz belegte, und vor allem beim überraschend
hohen 35:24- Sieg gegen Kroatien (3.).
"Für die Mannschaft sind solche Spiele psychologisch sehr
wichtig, damit sie nicht resignieren, wenn sie 1,90 m oder
1,95 m große Spielerinnen vor sich haben", urteilte Hoffmann.
Mit spielerischen Mitteln zum Erfolg
Sein größtes Problem aber bleibt der Mangel an
durchschlagkräftigen Rückraumspielerinnen. "Wir haben keine
Werferinnen wie Kroatien oder Rumänien. Wir haben auch in der
B- Mannschaft gesehen, dass keine Spielerin da ist, die uns im
Rückraum erlösen kann", sagte der Bundestrainer.
So bleibt ihm und seiner Auswahl nur der spielerische Weg
zum Erfolg. "Wir müssen uns unsere Tore erspielen, es muss
sehr viel gearbeitet werden. Wir müssen schnell und flüssig
spielen", erläuterte er sein Konzept.
Letzter Test in Norwegen
Grundlage dafür sollen eine stabile Abwehr und die
gegenseitige Ersetzbarkeit sein. "Zu verbessern ist das
Abwehrverhalten, vor allem wenn es härter zugeht. Wir müssen
lernen, das körperbetonte Spiel anzunehmen", forderte
Hoffmann.
Viel Zeit, dies umzusetzen, bleibt ihm nicht mehr. Zwei
Lehrgänge in Stuttgart (24. bis 26. November) und in Grünberg
(29. November bis 1. Dezember) sowie zwei Länderspiele gegen
Norwegen in Kristiansand und Arendal (27./28. November) hat er
noch zur Verfügung. "Ein richtiger Test wird Norwegen sein. Da
sehen wir, wo wir stehen", blickte Hoffmann auf die Vergleiche
mit dem EM-Gruppengegner voraus.
Große Personalsorgen für Hoffmann
Erst dann will der Bundestrainer sein endgültiges Aufgebot
für die EM vom 6. bis 15. Dezember benennen. Bis dahin sucht
er noch nach der Erfolg versprechendsten Formation.
Dabei sind noch die Positionen im Rückraum Mitte, am Kreis
und im Tor zu besetzen. Fest steht aber, dass die verletzten
Grit Jurack (Ikast), Milica Danilovic (Lützellinden) und Anke
Schulz (Lützellinden) für die EM nicht zur Verfügung stehen.
Zudem hatten sich Melanie Wagner (Buxtehude), Nadine
Härdter (Dortmund) und Corina Christenau (Nürnberg) vor dem
Turnier in Westfalen verletzt, könnten aber für den Titelkampf
wieder fit werden. "Ich werde mehrere Positionen mit Ersatz
nominieren. Das empfiehlt sich zur Zeit bei uns", sagte
Hoffmann mit Galgenhumor.
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